Glossary entry (derived from question below)
English term or phrase:
[...] generate phenomena that represent their marginal positions
German translation:
rufen Erscheinungen hervor, die ihre Ausgrenzung/Randstellung widerspiegeln
Added to glossary by
Bernhard Sulzer
Feb 12, 2009 16:58
15 yrs ago
English term
[...] generate phenomena that represent their marginal positions
English to German
Social Sciences
Social Science, Sociology, Ethics, etc.
Kontext: Artikel über die Situation der Romas in Europa
In many European societies, Romani people face structural discrimination in the areas of education, housing, employment, and healthcare. Consequently, Romani communities are pushed to the margins of society and ***generate phenomena that represent their marginal positions***. In many countries, openly racist state housing policies have created ghettoes where exclusively only Roma reside. This pattern of phenomenology is prevalent and characterises the experiences of Romani people across Europe.
Wie würdet ihr den eingesternten Satzteil übersetzen? "entwickeln Verhaltensweisen (?), die [...]"? Vielen Dank!
In many European societies, Romani people face structural discrimination in the areas of education, housing, employment, and healthcare. Consequently, Romani communities are pushed to the margins of society and ***generate phenomena that represent their marginal positions***. In many countries, openly racist state housing policies have created ghettoes where exclusively only Roma reside. This pattern of phenomenology is prevalent and characterises the experiences of Romani people across Europe.
Wie würdet ihr den eingesternten Satzteil übersetzen? "entwickeln Verhaltensweisen (?), die [...]"? Vielen Dank!
Proposed translations
(German)
3 +1 | Erscheinungen hervorrufen, die ihre Ausgrenzung/Randstellung widerspiegeln | Bernhard Sulzer |
3 +6 | siehe unten | ukaiser (X) |
Change log
Feb 19, 2009 12:05: Bernhard Sulzer Created KOG entry
Proposed translations
+1
4 hrs
Selected
Erscheinungen hervorrufen, die ihre Ausgrenzung/Randstellung widerspiegeln
Meine Interpretation, erster Teil ein bisschen anders. Ich würde hier nicht Verhaltensmuster verwenden.
In many European societies, Romani people face structural discrimination in the areas of education, housing, employment, and
healthcare. Consequently, Romani communities are pushed to the margins of society and ***generate phenomena that represent their marginal positions***. In many countries, openly racist state housing policies have created ghettoes where exclusively only Roma reside. This pattern of phenomenology is prevalent and characterises the experiences of Romani people across Europe.
Als Folge (dieser Diskriminierung) werden die Roma-Gemeinschaften an den Rand der Gesellschaft gedrängt, was Erscheinungen/Erscheinungsbilder/Phänomene* erzeugt/hervorruft,
die ihre/diese Ausgrenzung/Randstellung widerspiegeln
andere Möglichkeiten:
die ihrer/dieser Ausgrenzung/Randstellung entsprechen/ die in dieser Ausgrenzung begründet sind/auf ihr beruhen
oder man könnte "represent" auch als (eindringlich) darstellen/ (aufzeigen) übersetzen
Ich denke, dass in dieser Textstelle mit "phenomenon/a" die Entstehung der Ghettos und andere Erscheinungen gemeint sind, nicht Verhaltensmuster der Roma sondern m.E. Phänomene, die wohl mehr auf dem Verhalten(smuster) der Mehrheitsbevölkerung beruhen. Im weiteren wird ja von "this pattern of phenomenology (Ghettobildung, Marginalisierung im Berufsleben, etc. - -die sich fortsetzt - gesprochen.
* eins dieser Phänomene sind die Ghettos
http://ling.kfunigraz.ac.at/~rombase/cgi-bin/artframe.pl?src...
drei Subgruppen unterscheiden:
* diejenigen, die sich assimiliert haben, sich nicht mehr als Roma fühlen bzw. in der Mehrheitsbevölkerung aufgegangen sind – folglich auch nicht Teil der oben genannten Schätzung sind – und heute größtenteils in den ostösterreichischen Städten leben,
* diejenigen, die sich zum Teil emanzipiert haben und sich zur ethnischen Identität bekennend in relativem Wohlstand z.T. zusammen mit der Mehrheitsbevölkerung leben, und
* diejenigen, die als stigmatisierte und diskriminierte (soziale) Minderheit nach wie vor, auch räumlich gesehen, am Rande der Gesellschaft leben.
Es existieren heute noch die "Zigeunerhäuser" am Rand der Dörfer und Städte. Nicht nur die Roma-Siedlung des südburgenländischen Wirtschaftszentrums Oberwart wirkt von ihrer Lage her wie ein Ghetto am Rand der Stadt. Roma werden bei der Arbeitssuche und bei Behörden nach wie vor diskriminiert, die Vorurteile sind nach wie vor stark. Der Mehrheitsbevölkerung sind die Namen der Roma-Familien bekannt, wo Zweifel bestehen, wird ungeniert gefragt, ob sie "Zigeuner" seien, und bei Bejahung werden die Anliegen oft abgelehnt oder widerwillig behandelt
http://de.wikipedia.org/wiki/Roma
Note from asker:
Danke, Bernhard! Eine solche Interpretation würde jedenfalls die Wahl von "generate" erklären. Ich hatte die "phenomena" auf die im vorangehenden Abschnitt geschilderten "Überlebensstrategien" bezogen: […] these unfortunate Romani communities and peoples are perennially marginalised and deploy many strategies (such as begging, fortune-telling, etc) for survival that most of us find perplexing. […] |
Danke, Bernhard. Ich denke mittlerweile, dass Dein Ansatz stimmt - insbesondere in Anbetracht der Textfortsetzung, und selbst wenn die Satzgrammatik dann mehr als zweifelhaft wäre. Ich hoffe, nächste Woche vom Endkunden Bescheid zu bekommen. |
Peer comment(s):
agree |
kzettwitz (X)
: Ganz genau so sehe ich das auch. Auch super recherchiert.
18 mins
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danke, Kristin! :)
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4 KudoZ points awarded for this answer.
Comment: "Vielen Dank an alle - Bernhards Interpretation hat sich als richtig erwiesen. "
+6
10 mins
siehe unten
Verhaltensphänomene/muster hervorrufen/erzeugen, die Ihrer Randstellung entsprechen/die ihrer tatsächlichen Ausgrenzung entsprechen
als Ansatz
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Note added at 30 mins (2009-02-12 17:29:11 GMT)
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(plastisch) vor Augen führen für represent??
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Note added at 4 hrs (2009-02-12 21:20:56 GMT)
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Anja, Linguistik wäre das letzte Quentchen Theorie, das zu beherrschen ich mir wünsche. Darum nur laienhaft: Der Satz ist natürlich merkwürdig, weil er Passiv und Aktiv mischt und deshalb funktioniert erzeugen irgendwie nicht, obwohl es zu Verhaltensmuster passen würde. Du müsstest das Subjekt wechseln (etwa .. und das erzeugt bei ihnen die Verhaltensmuster) Dann würde auch hervorrufen funktionieren.
Und gleich mache ich noch einen Einwand gegen entwürdigend ;-)
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Note added at 4 hrs (2009-02-12 21:27:40 GMT)
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2. Problem Falls du den Subjektwechsel wählst, könntest du etwas schreiben wie "... Verhaltensmuster, die ins Bild ihrer Randstellung/ihres Leben am Rande der Gesellschaft passen"
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Note added at 4 hrs (2009-02-12 21:30:41 GMT)
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Bernhard hatte ich noch gar nicht so wahrgenommen (Sorry, Bernhard, falls du das liest). Sein "widerspiegeln" ist gut, Erscheinungen keinesfalls, das ist zu mehrdeutig und unpräzise
als Ansatz
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Note added at 30 mins (2009-02-12 17:29:11 GMT)
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(plastisch) vor Augen führen für represent??
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Note added at 4 hrs (2009-02-12 21:20:56 GMT)
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Anja, Linguistik wäre das letzte Quentchen Theorie, das zu beherrschen ich mir wünsche. Darum nur laienhaft: Der Satz ist natürlich merkwürdig, weil er Passiv und Aktiv mischt und deshalb funktioniert erzeugen irgendwie nicht, obwohl es zu Verhaltensmuster passen würde. Du müsstest das Subjekt wechseln (etwa .. und das erzeugt bei ihnen die Verhaltensmuster) Dann würde auch hervorrufen funktionieren.
Und gleich mache ich noch einen Einwand gegen entwürdigend ;-)
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Note added at 4 hrs (2009-02-12 21:27:40 GMT)
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2. Problem Falls du den Subjektwechsel wählst, könntest du etwas schreiben wie "... Verhaltensmuster, die ins Bild ihrer Randstellung/ihres Leben am Rande der Gesellschaft passen"
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Note added at 4 hrs (2009-02-12 21:30:41 GMT)
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Bernhard hatte ich noch gar nicht so wahrgenommen (Sorry, Bernhard, falls du das liest). Sein "widerspiegeln" ist gut, Erscheinungen keinesfalls, das ist zu mehrdeutig und unpräzise
Note from asker:
Danke Uwe - Verhaltensmuster, yep :-). Auch hier dreht sich meine Frage eher um die Wortverwendung. Mich stört "generate". Ich hatte "entwickeln" gewählt, obwohl "erzeugen" der Wortbedeutung näher kommt. Aber hier ist ja von den Roma-Gemeinschaften als aktivem Subjekt die Rede, und da scheint mir "hervorrufen/erzeugen" etc. etwas fehl am Platz...? Oder steh ich mal wieder auf dem Schlauch? |
Das zweite Problem ist selbstredend "represent"... |
Was meinst Du zu Bernhards Ansatz...? |
Peer comment(s):
agree |
mill2
: mit der zweiten Hälfte des Satzes vor allem!
5 mins
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Danke!
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agree |
Rolf Keiser
35 mins
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Danke!
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agree |
Ilona Hessner
: vielleicht auch "entwickeln Verhaltensmuster", die ...
1 hr
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Danke, Ilona, und ja
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agree |
Ingeborg Gowans (X)
: genau
1 hr
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Danke!
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neutral |
Bernhard Sulzer
: Hallo Uwe, ich glaub nicht, dass hier Verhaltensmuster gemeint sind. Statt Erscheinungen könnte man Phänomene lassen. Im Sinne von konkreten, beobachtbaren Situationen/Entwicklungen. Danke aber für deinen obigen Kommentar.:)
5 hrs
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Leider ist der Satz jetzt in viele Fragen aufgespalten, inzwischen wissen wir auch von der Dopplung der phenomina. Hier wäre villeicht typische Verhaltensweisen/muster schon was, aber dann muss ich meine andere Antwort ändern
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agree |
Karin Maack
: Verhaltensweisen ausbilden, die ihrer Randstellung entsprechen
5 hrs
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Danke.
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agree |
Harald Moelzer (medical-translator)
2 days 21 hrs
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Danke, Harald!
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Discussion